Sie sind hier: Startseite » Unser Verein » Chronik

Chronik

1912 - 1945

1912 enstand in Frasdorf die Idee einen Trachtenverein zu gründen. Alles begann auf einer Almhütte (heutige Pirl-Hütte) auf dem Lamstoa (der Berg Laubenstein bei Frasdorf). Eine Gruppe junger Männer und Frauen setzte dann den Gedanken in die Tat um und gründeten kurze Zeit später einen Gebirgstrachtenerhaltungsverein zur Pflege heimatlichen Brauchtums, der Volksmusik, des Volksgesangs und der Mundart, zur Erhaltung der Gebirgstracht und zur Übung der alten Volkstänze. Dem neuen Verein wurde der Name "Lamstoana" gegeben.

Bei der Gründungsversammlung auf der Hofalm fanden sich folgende Gründungsmitglieder zusammen:

Simon Bauer, Ginnerting (wurde 1.Vorstand), Martin Seiser, Frasdorf,Johann Häusner, Frasdorf, Johann Keil, Greimelberg, Georg Stoib, Lochen, Thomas Hännes, Pfannstiel, Lorenz Hell, Frasdorf, Josef Buchauer, Sägewerk, Frasdorf, Thomas Fischer, Straßenwärter, Westerndorf, Jakob und Rupert Weyerer, Pfannstiel, Johann Kunz, Westerndorf, Sebastian Wörndl
sen., Oberprienmühle, Josef Zilker, Laiming, Sebastian Bauer sen., Frasdorf, Eva Riepertinger geb. Hell, Frasdorf, Anna Fischer geb. Stoib, Westerndorf, Maria Wörndl geb. Weyerer, Oberprienmühle

Ebenfalls verdiente Mitglieder in der Anfangszeit waren auch Anna Seiser, geb. Bauer, Frasdorf und Therese Tiefenthaler, geb. Schwaiger, Winkling. Leider sind heute bis auf die Niederschrift der Gründungsmitglieder kaum mehr Unterlagen aus der Anfangszeit des Vereinslebens vorhanden.



1914/18 Während des 1. Weltkrieges kam die Vereinstätigkeit leider völlig zum Erliegen.

Erst 1920 konnte im Garten des Gasthof Hochries das erste Vereinspreisplattln stattfinden.
1922 wurde das 10jährige Bestehen mit einer Fahnenweihe gefeiert. Das war die erste Fahne, die der Verein besaß. Pate stand damals der GTEV „D´Griabinger“ Hohenaschau. Leider ist heute nicht mehr bekannt, wie die Anschaffung finanziert werden konnte.
1958 wurde eine neue Fahne erworben. 1982 wurde die alte Fahne aber renoviert und von Hr. Pfarrer Oberbauer erneut gesegnet. Seitdem wird sie bei verschiedenen Anlässen, wie zum Beispiel beim Gaufest, wieder mitgetragen.

Der Trachtenverein fand in Frasdorf in der Folgezeit immer mehr Anhänger, die Mitgliederzahl stieg, die Aktivität wurde stetig größer. Von verschiedenen Trachtenfesten in der Umgebung, die der Verein besucht hatte, sind heute noch einige Preise und Standarten erhalten.
1932 übertrug der Gauverband I, dem sich der Verein nach der Gründung angeschlossen hatte, den Lamstoanern die Ausrichtung des Gaufestes. Am 15./16. August fanden sich in Frasdorf 93 Trachtenvereine mit 7 Musikkapellen ein. Zugleich feierte der Verein sein 20jähriges Bestehen. Der feierliche Feldgottesdienst fand an der Kirchleite statt, denn damals gab es noch keine Autobahn.
Zwischen 1940 und 45 während des 2. Weltkrieges war eine Vereinstätigkeit wiederum nicht möglich. Viele Männer, die für ihre Heimat gekämpft hatten, kamen nicht wieder heim. Der Krieg hinterließ unter den Trachtlern große Lücken, der Verein verlor die Hälfte seiner Mitglieder.

1946 - 1981

1946 übernahm der Bäckermeister Josef Soyer die Vereinsführung. Sepp Furtner von Waizenraith nahm sich des Vereins ebenfalls an und brachte den jungen Burschen das Plattln bei. Doch es dauerte noch Jahre bis wieder ein aktives Vereinsleben im Gange war. Auch die Einflüsse der amerikanischen Besatzung waren zu spüren, für viele junge Leute verloren heimatliche Trachten und Bräuche an Bedeutung.

1958 hatte sich der Verein wieder erholt und man beschloß eine neue Fahne zu weihen. Am 5. und 6. Juni war es soweit. Patenverein war diesmal der GTEV „Edelweiß“ Niederaschau. Die neue Fahne konnte im Rahmen eines großen Festes, an dem sich der ganze Ort lebhaft beteiligte, geweiht werden. Das Fest wurde mit einem gelungenen Heimatabend eingeleitet.
Vorher hatte Hr. Pfarrer Hartl zusammen mit den Trachtlern am Kriegerdenkmal der gefallenen und vermissten Kameraden gedacht. Am Sonntag fand eine feierliche Feldmesse statt. Fahnenmutter war Monika Guggenbichler, Oberacherting, Fahnenbraut Maria Hännes, (Schuster von Pfannstiel, später verheiratete Bauer, Zottner). Am Nachmittag marschierten 36 Vereine mit ihren Fahnen, vier Musikkapellen, drei Ehrenkutschen und fünf Festwägen durch das geschmückte Frasdorf.

Noch im gleichen Jahr 1958 setzten sich einige junge Vereinsmitglieder für einen Wechsel zum Chiemgau-Alpenverband ein, da die Zusammenarbeit mit dem Gauverband I nicht mehr besonders gut war. Das ergab natürlich Unstimmigkeiten innerhalb des Vereins. Unser damaliger 1. Vorstand Michael Stettner, Hausstätt, war dem damaligen 1. Gauvorstand .Dr. Conrad Adlmaier.aber sehr verbunden, so erzählte er uns an seinem 80. Geburtstag. Er hatte ihn als Vorstand sehr unterstützt. Doch in der Generalversammlung konnten sich die jungen Burschen dennoch durchsetzen. Die Vorstandschaft trat zurück und Benno Voggenauer wurde zum neuen Vorstand gewählt. Am gleichen Tag hatte auch der Chiemgau-Alpenverband seine Jahresversammlung und es wurde sofort Antrag auf Aufnahme gestellt. Dem Antrag wurde zugestimmt und seit 1958 sind die "Lamstoana" Mitglied des Chiemgau-Alpenverbandes. Das hatte für den Verein unter anderem den wesentlichen Vorteil, dass man zu den Trachtenfesten nicht mehr so weit fahren mußte, da der Chiemgau-Alpenverband ein kleineres Gebiet umfaßt als der sehr weitläufige Gauverband I.
Im Juli 1962 wurde das 50jährige Gründungsfest des Vereins in Frasdorf groß gefeiert. Bei diesem Fest, zu dem Ludwig Benedikt Freiherr von Cramer-Klett die Schirmherrschaft übernahm, wurden auch die Gründungsmitglieder geehrt. Der Verein war inzwischen auf die stolze Zahl von 250 Mitgliedern angewachsen.

Im Februar 1964 unternahmen sechs aktive Trachtenpaare eine für den Frasdorfer Verein unvergessliche Fahrt nach Sizilien zu einem internationalen Folklorefest. Zu dem Fest wurden 14 Trachtengruppen aus 14 Ländern eingeladen. Die Einladung vom sizilianischen Fremdenverkehrsverband erging an Wastl Fanderl. Er gab die Einladung an die Frasdorfer Trachtler weiter und die Reise wurde dann von seiner Frau Lisl Fanderl, die auch als Reiseleiterin fungierte, organisiert. Mit dabei waren auch die dem Verein sehr verbundenen „Bergler Buam“, die zu dieser Zeit bei Ausflügen und Auftritten für den musikalischen Rahmen sorgten.

1965 begannen der 1. Vorstand Sepp Bauer und die beiden Vorplattler Sepp Schlosser und Sepp Hännes wieder eine Kindertrachtengruppe aufzubauen. Auch in den Vorkriegsjahren gab es immer wieder Kindergruppen, die aber keinen festen Bestand hatten.

Im Juli 1972 fand in Frasdorf nach 40 Jahren wieder ein Gaufest statt. Gleichzeitig feierte der Verein das 60jährige Gründungsfest. Das Zelt wurde an der Straße zum Sagberg aufgestellt. Die Festwochen und das Gaufest mit 40 teilnehmenden Vereinen, 12 Musikkapellen und 18 Festwägen war für Frasdorf ein großes Ereignis. Zu diesem Zeitpunkt zählte der Verein ca 300 Mitglieder.
In den Jahren von 1972 bis 1975 waren die "Lamstoana" ohne 1. Vorstand, da keiner sich bereit erklärte, dieses Amt zu übernehmen. Der damalige Ausschuss hielt aber gut zusammen und der Verein überstand auch diese schwierige Zeit.

1982 - 2000


1982 stellte der Verein zum 70. Gründungsjubiläum zusammen mit dem Krieger- und Reservistenverein, der 125jähriges Bestehen feierte, auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände wiederum ein Zelt auf. Auf einen großen Trachtenumzug wurde aber verzichtet.

1983 Ein Erlebnis für viele Vereinsmitglieder war im Juli 1983 in München die Jubiläumsfeier „100 Jahre Trachtenvereine in Bayern“.

1984 Einweihung der neuen Lamstoahalle. Die Sorge der Vorstandschaft um den Erhalt der Trachtentänze und Plattler sowie um den Zusammenhalt der Trachtenjugend ließ Ende 1982 den Entschluß entstehen, ein eigenes Heim zu bauen. Das Vereinslokal war von jeher der Gasthof Hochries mit seinem großen Saal. Ende der 70er Jahre wurde der Saal aber durch ein Speiselokal ersetzt. Der Verein musste sich über geeignete Räume für die Plattlerproben Gedanken machen. Durch den Idealismus des damaligen Vorstands Josef Steindlmüller und seiner Frau Marianne sowie einiger Ausschussmitglieder, war es möglich die bürokratischen und finanziellen Hürden und
die Bedenken innerhalb des Vereins und der Gemeinde zu überwinden. Die Lamstoahalle wurde vom Trachtenverein finanziert und auf Gemeindegrund gebaut. Dafür wurden viele Arbeitsstunden von den Vereinsmitgliedern geleistet. Seither wurden viele schöne und auch hochkarätige Veranstaltungen in der Lamstoahalle abgehalten: Traditionelle Gesangs- und Tanzveranstaltungen, Theateraufführungen, Hochzeiten, Gauveranstaltungen und immer mehr auch kulturelle Veranstaltung von überörtlicher Bedeutung.

Seit 1986 wird jährlich ein Vereins-Jahrtag abgehalten. Mit einem Gottesdienst wird der verstorbenen und gefallenen Mitglieder gedacht. Anschließend findet bei gemütlichem Beisammensein die Ehrung langjähriger Mitglieder statt.

1986 wurde auch zum 1. Mal ein Sänger- und Musikanten Hoagascht veranstaltet, der seit dem fester Bestandteil unseres Veranstaltungsprogrammes ist. Er wird jedes Jahr organisiert von Norber Hierl, selber Musikant und mit den Volksmusikkreisen bestens verbunden. In den ersten Jahren war die Veranstaltung nicht so gut besucht, doch seit den Neunzigerjahren ist die Veranstaltung jedes Jahr ein Publikumsmagnet, ein Beweis für die Qualität des Programms.

1987 wurde das 75jährige Jubiläum des Vereins ebenfalls in der Lamstoahalle im Rahmen eines Fest-Heimatabends gefeiert.

1989 beteiligte sich der Verein an der großen Trachtenwallfahrt zum Jubiläumsfest „500. Jahre Marienverehrung in Altötting“. Insgesammt beteiligten sich rund 14.000 Trachtler aus allen bayerischen Gauen an diesem Fest.

1992 gab das 80jährige Gründungsfest der Lamstoana Anlass das Gaufest des Chiemgau-Alpenverbandes durchzuführen. Zusammen mit dem Frasdorfer Schützenverein, der sein 100jähriges Bestehen feierte, wurde ein Festzelt südlich der Bundesstraße nach Achenmühle aufgestellt. Am traditionellen Festzug beteiligten sich 23 Gauvereine, vier Gastvereine alle Fahenabordnungen der Ortsvereine, 17 Blaskapellen und 24 Festwägen.

1992 wurde erstmals ein Dorfabend organisiert, bei dem auch andere Ortsvereine eingebunden wurden. Es entstand ein bunter, unterhaltsamer Abend und mit der Darbietung eines Einakters wurde der Grundstein für das Wiederaufleben einer Theatertradition in Frasdorf gelegt.

1995 erreichte der Verein beim Gaufest in Prien nach langen Jahren endlich den ersehnten Meistpreis. 221 Personen, 2 Festwägen und die Musikkapelle Großholzhausen waren beteiligt.



2001 - Heute

2001 fand in der phantasievoll dekorierten Lamstoahalle erstmals ein Trachtenmarkt statt mit einem vielseitigen
Angebot rund um Tracht und Brauchtum. Der Markt wird seit dem im zweijährigen Turnus wiederholt.

2002 feierte der Verein sein 90jähriges Gründungsfest nur im kleineren Rahmen mit den Ortsvereinen und 14 befreundeten und benachbarten Trachtenvereinen. Der Trachtenumzug fand gleich im Anschluß an den Gottesdienst statt. Bei strahlendem Sommerwetter erschienen die Besucher aber so zahlreich, dass der Platz im Festzelt bei weitem nicht ausreichte. Das Festjahr fand seinen Abschluß mit einer Bergmesse auf dem Lamstoa.

2007 beging der GTEV „Edelweiß“ Höhenmoos zum 100. Vereinsjubiläum eine Fahnenweihe. Die „Lamstoana“ durften wie auch schon 1922 Pate stehen. Das Patenbitten des Nachbarvereins im Herbst 2006 war Anlass für einen lustigen Abend in der vollbesetzen Lamstoahalle. Beim Gaufest in Höhenmoos erreichte der Verein durch zahlreiche Teilnahme der Mitglieder dann auch den 1. Platz bei der Meistpreiswertung.

2008 Mehrere Ortsvereine, darunter auch der Trachtenverein, organisierten in Frasdorf eine Bettelhochzeit. Nach der Traunung und dem Hochzeitszug fand das große Spektakel der Hochzeitsfeier in der Lamstoahalle statt, die Weinstube beim Gasthof Obholzer.

2009 wurde das 25jährige Jubiläum des Bestehens der Lamstoahalle mit einem Festabend und einem Frühschoppen am nächsten Tag gefeiert. 1. Vorstand Sebastian Bauer hob an dem Abend den besonderen Einsatz der Wirtsleute Sepp und Marianne Steindlmüller aber auch des gesamten Hallenpersonals hervor. Ohne deren Einsatz, darunter auch vielen Stunden unentgeltlicher Arbeit, sei eine Bewirtschaftung nicht möglich. Waren die meisten Veranstaltungen in der Lamstoahalle in der Anfangszeit „Selbstläufer“ und die Halle besonders bei den Tanzveranstaltungen meist brechend voll so bedarf es in der heutigen Zeit immer mehr Bemühung und neuer Ideen um Besucher zu Veranstaltungen zu locken, die echtes bodenständiges Brauchtum und Volksmusik darbieten. Besonders die Jugend ist nicht mehr so leicht zu begeistern, die Alternativen sind einfach zu vielfältig.

2011 Der Verein erreichte beim Gaufest des Nachbarvereins „Almarausch“ in Hittenkirchen Platz 1 bei der Meistpreiswertung und gewann einen schönen Humpen.

Das Jahr 2012 war geprägt von diesem besonderen Jubiläum, das uns mit Stolz und Freude erfüllt, für uns aber auch Auftrag und Herausforderung bedeutet.

Die Feierlichkeiten zu unserem Vereinsjubiläum verbunden mit dem 76. Gaufest des Chiemgau-Alpenverbandes liegen bereits hinter uns. Von 26. Juli bis 5. August fand im Festzelt in Frasdorf ein umfangreiches, abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm statt.

Rückblickend können wir feststellen: das Fest war ein großer Erfolg!
Schon bei den Vorbereitungen war die Zusammenarbeit des Festausschusses und die Unterstützung der Vereinsmitglieder, der Dorfgemeinschaft und auch der Frasdorfer Firmenwelt großartig. Dafür sagen wir allen, die in irgendeiner Weise mitgeholfen haben ein herzliches Vergelt´s Gott.
Auch die Festwoche verlief höchst zufriedenstellend. Das Festzelt war bei allen Veranstaltungen bestens besucht von einem bunt gemischten Publikum jeder Altersgruppe.
Ein Zeichen dafür, dass es mit unserem Programm gelungen ist eine breite Bevölkerungsgruppe anzusprechen und damit auch Brauchtum, heimatliche Tradition und Musik in der Öffentlichkeit positiv darzustellen.

Berichte zum Gaufest...

Berichte aus dem Vereinsleben 2012

Berichte aus dem Vereinsleben 2013 ( Januar bis Juni)

Berichte aus dem Vereinsleben 2013 (ab Juli)Berichte aus dem Vereinsleben 2014 (1. Halbjahr)